Projekte

Verlust im Wandel: Arbeit, Identität und Raum ostdeutscher Werften

Bearbeiterin: Nora Küttel

Das Forschungsprojekt untersuch die multiplen Transformationen der ehemaligen MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern an der Schnittstelle von Arbeit, Raum und Verlust. Es setzt hierbei die Werftarbeiter*innen, die in besonderer Weisen den ständigen Unsicherheiten und Brüchen ausgesetzt waren/sind, in den Mittelpunkt der Untersuchung. Das Forschungsprojekt betrachtet Transformationen als Prozesse der Dis-/Kontinuität und fragt, wie die (ver)schwindende Industrie eine Erfahrung des Verlusts für die Arbeiter*innen schafft und wie dies individuell und kollektiv in Bezug auf die breiteren Bedeutungen erlebt wird, die die Industrie in den jeweiligen Städten und Regionen über Jahrzehnte (und Generationen) bot. Das Forschungsprojekt setzt sich damit auch in eine Leerstelle der Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsgeographie, wenn es danach fragt, wie Arbeit und ihr Verlust bzw. drohender Verlust in Transformationsprozessen, insbesondere vor dem Hintergrund des Endes der DDR, subjektiv und kollektiv erinnert wird. Methodisch strebt das Projekt eine Pluralisierung von Wissen und Wissensgenerierungen an, indem es Archivrecherchen, Beobachtungen, Begehungen und oral history Interviews mit ehemaligen Werftarbeiter*innen miteinander verbindet.

searching for engaged cartography

Bearbeiter: Paul Schweizer

Gefördert durch die DFG (seit 2023): GEPRIS

Diese Forschung untersucht Praktiken kritischen Kartierens, verstanden als Prozesse kollektiver Wissensproduktion. Anknüpfend an Debatten um Dekolonialität und kritische Pädagogik – insbesondere an bell hooks engaged pedagogy – ist es Ziel des Projekts, in einer multi-sited-Aktionsforschung Kartierungsmethoden und Gestaltungsmittel zu entwickeln, die dem Anspruch einer dekolonial-kritischen kollektiven Kartographie – engaged cartography – entsprechen.

Kollaborative Produktion von Geodaten zwischen digitaler Allmende und Datenextraktivismus

Das Forschungsprojekt leistet aus Perspektive einer sozial- und kulturwissenschaftlichen Digitalen Geographie einen Beitrag zu der Frage nach der sozialen Konstruktion und Refiguration geographischen Wissens in digitalen Geodatenprojekten. Der Fokus liegt auf der offenen Geodatenbank OpenStreetMap (OSM). Ausgangspunkt bildet die Beobachtung, dass institutionelle und insbesondere auch große kommerzielle Akteure für facebook/meta oder die Mobilitätsplattform Grab eine wachsende Rolle in OSM spielen. Das Projekt beschäftigt sich mit den Spannungen zwischen einem commons-orientierten und auf lokalen Communities basierenden Ethos in OSM auf der einen Seite kommerziellen Plattformakteuren auf der anderen Seite.

Wir bearbeiten diese Fragen in zwei komplementären Fallstudien: erstens eine Fallstudie zu den Aktivitäten und Zielen von kommerziell-orientierten Unternehmen wie Meta/Facebook, Apple oder Kaart in OSM sowie deren Interaktion mit den Repräsentanten Allmende-orientierter Akteure (OSM-Foundation, Humanitarian OSM Team) sowie zweitens eine regionale Fallstudie in den Philippinen, die Konflikte und Interaktionen von institutionellen Akteuren und lokalen Mapping-Communities exemplarisch auf lokaler Ebene erforscht.

Das Projekt ist als kollaboratives Forschungsprojekt gemeinsam mit der Arbeitgruppe Kultureographie der Universität Erlangen-Nürnberg angelegt.

AgriSens DEMMIN 4.0

Bearbeiter:innen: Detlef Thürkow

Im Forschungsprojekt AgriSens DEMMIN 4.0 werden zwei praxisorientierte Anwendungsfälle bearbeitet, die in Querschnittsarbeitspaketen (AP) wie AP6.2 UAV-Parameter, AP2.3 Sensornetze, AP3.2 Boden- und Emissionsschutz (AP3.4) eingebettet sind. Durch die enge Verzahnung mit Praxis- und Innovationspartnern werden Anwendungspotenziale (AP5) erforscht und Services (AP6) für eine bestmögliche Integration in betriebliche Strukturen entwickelt. Dr. Detlef Thürkow ist Leiter des Arbeitspaketes UAV Parameter.

Link zur Website des Projektes: https://www.agrisens-demmin.de

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Digitalisierung im Lebensmitteleinzelhandel

Bearbeiter:innen: Yannick Ecker

Im Forschungsvorhaben „Digitalisierung im Lebensmitteleinzelhandel“ beschäftigen wir uns mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Lebensmitteleinzelhandel sowie mit dem Phänomen der sogenannten Online-Supermärkte. Dabei betrachten wir einerseits Veränderungen in der Distribution, ihre Auswirkungen auf Marktsituation und -trends sowie die Organisation und Bedingungen von Arbeit. Andererseits stehen veränderte Gewohnheiten und die Organisation des Alltags auf Seite der Konsument:innen im Fokus.

Zeitschrift s u b \ u r b a n

Bearbeiter:innen: Boris Michel und Michael Keizers

s u b \ u r b a n ist eine wissenschaftliche Zeitschrift, die einen Ort für eine deutschsprachige und interdisziplinäre Debatte in der kritischen Stadtforschung schafft. s u b \ u r b a n verfolgt zwei Ziele: den Austausch zwischen verschiedenen disziplinären Zugängen zur Stadtforschung zu fördern und Reflexionen darüber anzuregen, was in diesem Kontext der Bereich einer kritischen Stadtforschung sein kann. Dabei ist uns die Diskussion mit städtischen Bewegungen in der Zeitschrift ebenso wichtig wie die Reflexion der Rahmenbedingungen der Wissensproduktion in der Stadt und in Lehre und Forschung. Die Zeitschrift ist zwar deutschsprachig, aber dezidiert offen für die internationalen Debatten sowie für die Übersetzung fremdsprachiger Texte.

Hier geht es zum Webauftritt von s u b \ u r b a n: zeitschrift-suburban.de/

s u b \ u r b a n wird durch seit 2014 durch die DFG gefördert. Die aktuelle Förderung ist an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angesiedelt.

Governing the Narcotic City

Logo_NarcoticCity

Bearbeiter:innen: Boris Michel und Frederieke Westerheide

Governing the Narcotic City explores the discourses, imaginaries, practices and consequences of public drug use from the 1970s until the present, with a focus on Western and Central European cities.

Cultures of drug use are deeply interwoven into public spaces, everyday lives, and the contested governance of European cities. Particularly over the last forty years, we see the governance of narcotic practices play a crucial role in the production and control of public spaces. An examination of these forms of control offers a lens to focus our understanding on historical and present-day forms of urban exclusion, marginalization and integration – particularly in relation to issues of gender, class, race, and disability. Moving beyond stereotypes and stigmatization, we look at how control is exercised and how bodies and identities are disciplined in order to understand how these processes are entangled in the production of narcotic spaces of pleasure, fear, and everyday life.

Our project asks: How have the conflicts around public drug use impacted the social and cultural fabric of European cities in the late 20th and early 21st century? What imaginary geographies of urban narcotic cultures have emerged? How have cities regulated contested sites of drug use? Which actors and social movements have questioned these politics of stigmatization and suggested alternative visions for urban space?

Governing the Narcotic City is working to construct an open-access Archive of public drug cultures. Cutting across different spaces and legal regimes, intentions, and actors, this digital archive is envisioned to unsettle taken-for-granted assumptions about how narcotics, space, cities, activism, and governance are intertwined.

Europe-wide collaboration

For this purpose, we are collaborating with nine local non-profit organizations across Europe. From running needle exchanges to archiving biographies of drug users, these associations have been working first-hand in the field for decades. Their expertise will form the foundation of the Narcotic City Archive.

Also, we achieved to get a number of associated researchers on board who will, with their respective expertises from different fields, provide the project with valuable insights from varying perspectives and international backgrounds.

Stadt als regressive Utopie. Verhandlungen von Architektur, Gemeinschaft und Stadtpolitik im Diskurs der politischen Rechten.

Bearbeiter:innen: Johann Braun

Wie positioniert sich die politische Rechte gegenüber städtischen Räumen? Wie verhandelt sie Stadt als Ort, an dem sich gesellschaftliche Widersprüche, Konflikte und Sichtbarkeiten überlagern und verdichten? Diese Fragen, die sich im Schnittfeld der politischen Geographie und der Stadtforschung bewegen, untersucht das Dissertationsprojekt „Stadt als regressive Utopie“. Es bezieht sich dabei auf ideengeschichtliche Forschungen zum Verhältnis der Rechten zu Stadt, sozialwissenschaftlich-kritische und zivilgesellschaftliche Analysen der politischen Rechten und die neuerdings intensive Beschäftigung mit rechten Raumbezügen und Territorialisierungen in der Geographie. Vor diesem Hintergrund rekonstruiert das Projekt rechte Sichtweisen auf Stadt als diskursiv konstituierte Wissensformation und deren Wirkmächtigkeit für stadtpolitisches Handeln von Rechts.